Ladur Methur
von Thorsten Johannsen

 

1. Kapitel

In die Hände der Schatten

 Aber auch der Schatten bemerkte, oder wollte den Bettler einfach nicht bemerken, obwohl er sich jeder Gefahr bewußt war, egal ob es nun ein Bettler oder ein Meuchelmörder war. Der Schatten glitt weiter, denn sein Ziel war das etwas gehobenere Viertel der Hafenstadt, um für "Mutter" einen weiteren Auftrag zu erfüllen.

Der Kunde hatte die Zahlung schon beim ersten mal nicht eingehalten und bei weiteren Mißachtungen sollten größere Maßnahmen getroffen werden, so hatte es "Mutter" ihm aufgetragen. Nach einer guten Viertelstunde in bester Tarnung in den Schatten, gelang er endlich zu dem Treffpunkt, ein Springbrunnen in der Mitte eines Vorplatzes. Wie immer verschaffte er sich einen Überblick über den Zahlort; dieses mal waren es 5 Schatten, die sich für ihn sichtlich von den anderen Schatten abhoben. Soweit er es beurteilen konnte waren es Menschen, bewaffnet mit schweren und leichten Armbrüsten, sowie an Gürteln herabhängende Langschwerter; gekleidet war jeder einzelne in einer Lederrüstung. Ein Lächeln streifte für eine Sekunde sein Gesicht, dann schritt er freizügig auf den Springbrunnen zu, den Umhang locker über der Schulter hängend. Erst jetzt bemerkte sein elfisches Erbe die Hitzemuster einer Gestalt hinter einer großen Buche, anscheinend der 6te Mann und somit seine Kontaktperson. Das Spiel begann.

"Ich hoffe ihr seit warm gekleidet, denn wenn nicht steht ihr noch nicht lange hier in der klirrenden Kälte oder vielleicht hält der Baum ja auch den Nachtwind von euren Gliedern fern".

Die Gestalt trat nun hervor; ein schlacksiger, blonder Mensch in seinen 30ern. Die feine Kleidung sollte jeden Betrachter täuschen, denn der Schritt diese Mannes verriet etwas von professioneller Vorsicht.

"Mr. Methur wird das Geld nicht bezahlen und läßt ihrer Gilde eine Nachricht schicken".

Das mußte man diesem Schnösel lassen, er kam sofort zur Sache - 5 Bolzen schossen auf ihn zu, aber mit ein paar flinken Bewegungen hechtete Tail´ka nach vorn, zog sein Kurzschwert & stach auf den Blonden ein. Dieser werte den Schlag im letzten Moment mit seinem Rapier ab, machte dann aber doch ein sehr erstauntes Gesicht, als Tail´kas linke Hand mit dem unsichtbaren Dolch vorstieß und die Klinge in seinen Brustkorb fuhr.

Noch bevor der Blonde zu Boden fiel und seinen letzten Atemzug aushauchen würde, war Tail´ka schon auf dem Weg zu Methur, um diesen zu zeigen, was er & "Mutter" von solchen Spielchen hielten. Auch diesmal trafen die 5 nächsten Bolzen ihr Ziel nicht, obwohl Tail´kas Gang leichtfüßig war & er ihnen auch nicht auszuweichen versuchte. Und so tauchte er wieder ein in die dunklere Seite der Nacht; kein Schweißtropfen lief an ihm herab & er spürte die Kälte der Nacht immer noch. Die einzige Wärme die er spürte kam von dem Ring an seiner rechten Hand, aber auch diese würde bald der Kälte der Nacht weichen.

*  * *  * *

Der Halbelf war 7 Minuten später im Haus von Albert Methur, das Erdgeschoß & der Keller hatten wie die meisten Häuser der Händler keine reiche Ausbeute an Schätzen erbracht. Also durchsuchte Tail´ka jetzt das obere Stockwerk & fand sogar einige interessante Edelsteine. Im 4ten Raum schliefen Mr. und Mrs. Methur, aber was Tail´ka besonders entzückte, war das kleine Baby in der Wiege neben dem Bett der Schlafenden. Leisen Schrittes schlich er an die Wiege; ja, dieses Kind würde Bezahlung genug sein & der Gilde jahrelang zu Diensten stehen.

Tail´ka ergriff 2 Rosenblätter aus der nahestehenden Vase, legte diese auf das Baby & sprach eine mystische Formel. Erst jetzt entnahm er das Baby der Wiege & verließ den Raum durch das Fenster im Nebenzimmer. "Mutter" würde entzückt sein. Man hatte Albert Methur seinen größten Schatz genommen & das im wahrsten Sinne des Wortes.

 

2. Kapitel

Eine kleine Prüfung

Der Raum war geschmückt mit edlen Wandbehängen, einem Kronleuchter, etlichen silbernen Kerzenständern und was man noch so in den letzten Tagen für die Gilde beschafft hatte. 3 Personen saßen an dem Tisch, zwei Männer und eine Frau.

Die Frau, wie unschwer zu erkennen ein Halbling, saß wie immer auf ihrem selbsthergestellten erhöhten Stuhl, damit sie mit jedermann gleiche Augenhöhe halten konnte. Ihr langes braunes fast schwarzes Haar, war zu einem Zopf geflochten. Über ihrer unauffälligen Kleidung sah man links und rechts in ihrem Gürtel 2 Dolche hängen; eine einfache und unauffällige Person.

Bei einem der beiden Männer sah man schon auf dem ersten Blick, daß man es hier mit einem Magier zu tun hatte. Er war Mitte fünfzig ging aber bei allen Leuten als Mitte vierzig durch. Zu jederzeit trägt er eine braunbefleckte Robe und sein Stecken weicht selbst beim Schlafen nicht von seiner Seite. An seiner linken Wange sind 3 Narben zu sehen, die ihm angeblich in seiner Jugend von einem Troll beigebracht worden sind.

Der Dritte im Bunde war der Halbelf Tail´ka, ihn kannte man in den Straßen der Stadt wohl als einzige Person die offen für "Mutter" arbeitet. Er hat nußbraunes Haar, ein kantiges Gesicht und Augen so blau wie der Ozean. Bei sich hat er ein Kurzschwert sowie zwei Wurfdolche an seinen Stiefeln, seine Kleidung variiert von Tag zu Tag, ist aber immer dunkel gehalten.

"Es wird Zeit für den Jungen des alten Methurs das Handwerk zu erlernen. Heute wollen wir entscheiden, wem dieses mal Jahre des Lehrens bevorstehen. Bringt ihn herein", sprach die Halblingsdame Tilbedi und klingelte kurz mit der kleinen goldenen Tischglocke. Herein kam ein kleiner zierlicher Junge im Alter von etwa 9-10 Jahren mit zerzausten Haaren und schlichter Kleidung, die Füße in Ledersandalen gehüllt. "Stell´dich dort an die Wand und rühre dich nicht bis wir es sagen", befahl Tail´ka. Wie es seit jeher üblich war, sprachen Tail´ka und Drondal einen ihrer einfachsten Zauber, um das magische Potential des Jungen zu begutachten. Beiden war sofort klar, daß vor ihnen ein sehr vielversprechender Magierlehrling stand, der sicher Drondal zugeteilt werden würde. Tilbedi wurde darüber natürlich informiert. Sie stand auf und ging zu dem Jungen hin. Ihre Hand glitt in ihre Umhängetasche und brachte 4 Wurfpfeile zu Tage, die sie dem Jungen überreichte. "Du siehst dort in der Ecke einen Strohmann stehen, wir wollen sehen ob du ihn von hieraus treffen kannst. Und gib dir gefälligst mühe". Dem Jungen war bewußt, daß man hier sein ganzes Können testen wollte, seine Kameraden hatten ihn nicht belogen. Ein kurzes Zielen und schon steckten die 4 Wurfdolche in der Puppe. Zwei im Brustkorb, einer im Bein und der letzte im linken Arm. Dieses Spiel wiederholte Tilbedi fünf mal mit dem Jungen, bis alle Eventualitäten ausgeschlossen waren. "Gut, gut. Nun zu einem anderem Test. Stelle dich diesmal dort an die Wand". Wieder griff Tilbedi in ihre Tasche und zog diesmal 3 kleine Lederbälle hervor. Ohne Vorwarnung flogen alle 3 Bälle auf den Jungen zu; rein instinktiv wich er sofort aus und nur ein Ball striff leicht seine linke Schulter. Tail´ka meldete sich wieder zu Wort und befahl dem Jungen zu gehen, dieser wollte erst etwas erwidern, sah dann aber doch ein, daß man nicht widersprechen durfte und verließ den Raum.

Drondal seufzte auf. "Schade, schade um den Jungen, er hätte sicherlich ein guter Schüler bei mir werden können. Aber Tail´ka, du bist sicherlich ganz begeistert endlich nach so vielen Jahren wieder jemanden gefunden zu haben, der so werden könnte wie du. Auch wenn der Junge kein Elfenblut in sich trägt".

"Das hast du mal wieder gut erkannt, alter Freund. Und da steht mir wohl wieder eine Menge Arbeit bevor".

 

3. Kapitel

Der erste Bruch

Klick!

Das Schloß der verstärkten Tür sprang auf & ein Lächeln zeigte sich in Ladurs Gesicht. Tail`ka war im Gildenhaus des Hafens geblieben und hatte ihm alles Gute für den Bruch gewünscht. Nun war er zum ersten Mal seit einem halben Jahr seiner Ausbildung alleine unterwegs, alleine auf den Straßen von .......... Er war ins Händlerviertel geschlichen und hatte sich zu Trotheims Laden begeben. Trotheim war ein neuer Händler in der Stadt, der sich schon vor Jahren auf Kräuter und Heilmittel spezialisiert hatte. An einem dieser Gewürze war Drondal sehr interessiert & er hatte Tail`ka mit der Beschaffung beauftragt. Kurzerhand gab Tail`ka den Auftrag an Ladur weiter, da er diesen Bruch für nicht so schwer empfand.

Jetzt stand Ladur vor der geöffneten Hintertür, die im Grunde genommen kein Problem für ihn dargestellt hätte. Leise & langsam öffnete er die Tür einen Spalt breit & spähte hinein. Er sah nur einen kleinen Gang von ca. 2 Meter Länge, der vor einer weiteren Tür endete. Diese bestand aber nicht wie die vorherige aus normalem Holz, sondern aus einem stärkeren Metall. Während die Tür immer noch nur einen Spalt breit geöffnet war, schaute er sich genau um & entdeckte einen hauchdünnen Draht am oberen Türrahmen. Von wegen ein nicht so schwerer Bruch, denn beinahe hätte er schon den Raum betreten, ohne sich nach eventuellen Fallen umzublicken. Mit dem Überspanner aus seinem Diebeswerkzeug verlängerte er den Draht und konnte nun bequem die Tür ganz öffnen. Er huschte hinein und schloß sie langsam hinter sich. Da ihn nun Dunkelheit umhüllte, zog er aus einer seiner vielen Taschen eine kleine verzauberte Glasperle hervor, die den Vorraum in einen sanften Lichtschimmer hüllte. Vorsichtig nähert er sich der Tür. Nach einigen Momenten des Abtastens, wurde ihm klar, das hier keine Falle auf ihn wartete. Mit dem Hakendietrich ging er ans Werk das Schloß zu knacken, aber hier mußte er sich geschlagen geben. Also griff er wieder in eine seiner Taschen und holte eine kleine Phiole hervor, die er entstöpselte und vorsichtig an Schloß hielt, um die Säure ins Schloßinnere zu gießen. Es gab ein kurzes und leises Zischen, dann stiegen Rauchfäden auf. Aber auch jetzt ging diese verdammte Tür nicht auf. Vielleicht aber konnte er sie irgendwie aus den Angeln drücken, was ziemlich unwahrscheinlich gewesen wäre. Aber er ging ans Werk und suchte die Türrillen ab. Was er aber jetzt entdeckte, hatte er noch nie gesehen und noch nie von gehört. Denn wie es aussah, konnte man die Tür überhaupt nicht öffnen. Sie war fest in die Wand integriert. Aber was sollte das? Wie sollte der Besitzer denn in seinen Laden kommen? Etwa wirklich nur durch die Ladentür? Das konnte er wirklich nicht glauben. Hier mußte es noch etwas interessantes zu entdecken geben, also noch einmal zurück zum Anfang.

Eine Überprüfung der Innenseite der ersten Tür ergab, daß beim Betreten des Vorraums die Falle durch den Draht aktiviert werden würde. Daraufhin würde eine Metallplatte, die in der Wand über der Tür eingepaßt ist, herunterfahren und den Rückweg versperren. Dies würde auch nicht sonderlich laut sein, da die Platte durch eine weiche Masse im Boden etwas gedämpft würde. Eine weitere Untersuchung des Bodens ergab, daß, sobald die Platte aufschlagen würde, eine Glasphiole unter der Masse zerbrechen und eine Art Gas in den kleinen Raum leiten würde. Bei diesem kompliziertem System wäre es wohl auch zu gefährlich, zu versuchen, diese Phiole irgendwie dort herauszubekommen. Nun gut, aber wo nun suchen? Die Decke? Nein, die war zu hoch angelegt. Die Wände? Ja. Also wieder an die Arbeit; aber auch diesmal war nichts zu finden. Und so langsam kam ihm in den Sinn, daß dieser Bruch überhaupt nicht nach seinen Vorstellungen verlief. So hatte er sich seinen ersten Bruch wirklich nicht vorgestellt.

Was ihm jetzt noch blieb, war der Boden. Danach würde er aber auch wirklich verschwinden und erst einmal ein Wörtchen mit Tail`ka reden. Denn seit wann sind Kräuter so wertvoll, das man so einen Aufstand dafür machte? Während er sich noch so seine Gedanken machte und langsam den Boden abtastete, fanden seine Fingerspitzen eine Einkerbung im Gestein. Ha, also ging es hier doch weiter. Er zeichnete die Konturen nach & zum Vorschein kam eine 1x1 Meter große Steinplatte, die fast perfekt an den Boden angepaßt war. Ein weiteres Abtasten der Platte, sowie das Abklopfen mit einem kleinem Hammer, brachte einen Druckpunkt zum Vorschein, auf dem anscheinend keine Falle lag. Ladur drückte und die Platte senkte sich ein Stück in den Boden & glitt dann nach links zur Seite. Zum Vorschein kam ein enger Schacht, den man über Eisentritte hinabsteigen konnte. Vorsichtig kletterte Ladur die 3 Meter hinunter, als plötzlich eine der letzten Stufen nachgab & sich die Steinplatte wieder über ihm schloß. Im gedämpften Licht der Glasperle erkannte er jetzt aber, daß es hier nicht weiterging. Er befand sich in einem 3x3 Meter großem Raum ohne Ausweg. Und als Gas in den Raum geleitet wurde, steigerte sich Ladurs Beklommenheit in wahre Angst. Darüber mußte er sich aber keine Gedanken mehr machen, denn das Gas begann bereits seine Wirkung zu tun. Mit einem starkem Stechen im Hinterkopf sackte Ladur an der Wand zusammen & die Dunkelheit empfing ihn mit sanften Armen.

 

4. Kapitel

Im Tempel

Oft hielt sich Ladur im Keller des Mystra-Tempels auf, um in den alten Aufzeichnungen zu stöbern und nützliche Sachen herauszufinden. Alles roch so schön muffig nach altem Papier und es gab so viel durchzusehen, daß man damit ein ganzes Menschenleben verbringen könnte. Es gab 5 größere Räume hier unten und alle waren bis an die Decke mit Bücherregalen gefüllt. Es gab nicht einen freien Platz mehr hier unten für weitere Bücher, deshalb begann man nun damit einen sechsten Raum anzulegen und diesen auszustatten.

Es war trotz der Feuerschutzzauber untersagt auch nur eine kleine Kerze anzuzünden, Kerzen brauchte man hier aber sowieso nicht, denn jeder Tisch enthielt eine Einfassung für einen Lichtstein, den man je nach bedarf dimmen konnte; ja man konnte sogar die Farbe des Lichtes bestimmen. Ladur liebte es hier unten. Wenn er nicht gut aufpaßte, und das passierte oft, schlief er mitten über den Unterlagen ein.

Dieses Wissen hier unten war Jahrhunderte alt, viele Magier und Mystrapriester, aber auch gemeines Volk brachten Schriftrollen und magische Gegenstände hierher, um sie untersuchen zu lassen. Und je nach Wunsch wurden sie dafür ausgezahlt. Es gab hier Zauberkopien von unzähligen Magiern die ihre Zauber auch nach ihrem Tode der Welt bereitstellen wollten. Schriftrollen mit ausführlichen Beschreibungen zur Herstellung von etlichen magischen Gegenständen, und und und.

In einer dieser Schriftrollen fand er eine Beschreibung, wie man einen mag. Gegenstand gezielt herstellen konnte. Oft war es so, daß man seine Energien im Laufe des Herstellungsprozesse in den Gegenstand einfließen lies und erst nach dem Erwachen des Gegenstandes feststellen konnte, was er denn nun genau war.

Eine andere Rolle besagt, das die Schuppe eines Dunkeldrachen die ultimative Zauberkomponente ist, man brauchte nur eine Schuppe als Komponente und mußte sich nicht mehr um die regulären kümmern.

Er brachte einmal Wochen damit zu über die magischen Wesen Weohnas zu lesen; Drachen, Betrachter, Illithiden, Fairie usw.

Und immer wenn er hier unten saß malte er sich aus, wie es sein müßte dort hinauszugehen, hinaus in diese büchervertraute Welt, um alles mit eigenen Augen sehen zu können. Ja, dies würde er eines Tages tun, er würde fremde Städte und Völker zu Gesicht bekommen. Er würde alte Ruinen erforschen, sich mit anderen Magiern austauschen, magische Gegenstände sammeln, Reichtum anhäufen und noch so vieles mehr. Eines Tages.

 

5. Kapitel

Zweifel

Tail`ka war froh seinen Schüler endlich wiederzusehen, es war nun 2 Jahre her, seit Ladur im Mystra-Tempel mit seinen Studien begonnen hatte. Wärend all dieser Zeit hatte Ladur nur wenige male eine Auszeit genommen, um sich mit Tail`ka einige Stunden zu unterhalten.

Ladur erzählte ihm dann von den vielen fantastischen Dingen, die er immer wieder in den Aufzeichnungen des Tempels fand. Schriftrollen zur Herstellung von magischen Ringen, Stäben, Stecken, Schuhen, Umhängen, Golems und noch vielem mehr - Zauberformeln von Magiern die schon seit Jahrhunderten in ihren Gräbern verfaulen - Alternative Zauberkomponenten zur Steigerung des Machtgrades eines Spruches - Extraktion von Organen bei den verschiedensten Kreaturen - Alternative Magiesysteme wie sie z.B. von Riesen und Drachen angewendet werden - Priesterrituale zur Lobpreisung Mystras - Herstellung von Kerzen, Weihrauch, Priesterroben, Heiligem Wasser, Gebetsperlen - Geschichtskunde - Standorte von Mystratempeln - Einführungslektionen wie man Zauber in fremden Elementen wie z.B. in der Luft oder unter Wasser einsetzt.

In den nächsten Wochen gingen die beiden wieder gemeinsam auf Diebestour und plünderten so manchen reichen Händler aus. Es war wieder wie früher, so als ob Ladur nie fort gewesen wäre.

Mit der Zeit bemerkte Tail`ka aber, daß etwas an seinem Freund nagte. Wenn er ihn darauf ansprach wich Ladur ihm aber immer damit aus, daß nichts wäre. Dies machte Tail`ka etwas Sorgen, aber er beließ es dabei.

Sein Freund hatte sich verändert. Es war gerade so, als ob Ladur etwas vermißte, er suchte irgend etwas, fand es aber nicht.

Ladur war viel weiser geworden, daß Leben in den Straßen der Stadt schien ihn nicht mehr so viel Freude zu bereiten, wie es noch vor 2 Jahren der Fall war.

Die Wochen wurden zu Monaten und wärend dem Winter brach ein Krieg in den Schatten aus, eine fremde Diebesgilde wollte es sich in der Stadt bequem machen. „Mutter“ hatte wärend der kalten Jahreszeit die Sicherheit vernachlässigt und mußte nun damit bezahlen, daß die Flemaru-Gilde schnell Fuß auf den Straßen faßte. Der Frühling kam spät, aber in dieser Zeit der Auferstehung schlug „Mutter“ erbarmungslos zurück und vertrieb die Flemarus aus der Stadt.

Ladur wurde zu „Mutter“ bestellt, um für seine Dienste wärend des „Krieges“ in den Rat aufgenommen zu werden. Aber wie Tail`ka es vermutet hatte lehnte Ladur dieses ehrenvolle Angebot ab. Er wolle fortgehen, um mehr über die Welt dort draußen zu erfahren.

Dies war sein Wunsch und er wurde ihm nicht verwehrt.

 

 

6. Kapitel
Der magische Ring

Es war soweit.

Das Labor war komplettiert worden und alles strahlte vor Sauberkeit. Aufgereiht auf dem Tisch lagen die Sachen die er lange Zeit zusammengesucht hatte.

Das Knochenstück eines alten Drachen.

Das kleine Metallstück, welches Zwerge Moraskor nannten und ein stark gehütetes Geheimnis der stämmigen Kurzbeiner war.

……

Jolida starrte auf die seltenen Sachen und konnte nicht glauben was ihr Meister ihr erzählt hatte. Diese Dinge waren angeblich sehr sehr wertvoll und er hat eine große Zeitspanne benötigt sie zu finden. Und diesen kleinen Dingen würde sie in den nächsten Monaten ihre Arbeitszeit widmen. Zusammen mit Lameth würde sie die Sachen von jeder magischen Verschmutzung säubern, dann würde der Prozess der Verzauberung beginnen, der laut Lameth ungewöhnlich lange Zeit in Anspruch nehmen würde.

Ihr Meister hatte in den Hallen des Mystratempels in Xantron vor Jahren eine Schriftrolle entdeckt, die erklärte wie man magische Gegenstände gezielt herstellen kann. Bei einigen magischen Gegenständen würde erst der Endpunkt der Verzauberung zum Vorschein bringen, wie mächtig die Magie in dem Gegenstand ist. Nur Mystra wüsste wohl warum dies so ist.

Genau so würde es bei einem Magierring ablaufen. Magierringe „füttern“ ihren Besitzer, so das er mehr Magie aus dem Netz der Magie, welches alles und jeden umgibt, beziehen kann. Diese Ringe waren so etwas wie ein besonders guter mystischer Leiter.

Lameth hatte sich vorgenommen mit Hilfe der alten Schrift einen der mächtigsten dieser Ringe herzustellen. Und er hatte sie, Jolida, aus Aragorns Magieschule ausgewählt, seine Gehilfin dabei zu sein. Sie würde ihm die kleinen „unwichtigen“ Dinge abnehmen und durfte ihm dafür bei der Verzauberung über die Schulter gucken. Diese Zeit würde ihr laut Aragaorn und Lameth auf ihre Lehrzeit angerechnet werden und sie hatte nach kurzem Überlegen eingewilligt.

„Träumst du?“ fragte Lameth.

„Ähm…nein nein, wir können anfangen“, erwiderte sie.

„Ja, das könnten wir in der Tat, aber zuvor müssen wir alle magischen Sachen aus dem Turm entfernen. Ich habe einen sicheren Ort im Wald bei den großen Steinen gefunden. Dort werden wir alles hinschaffen.“

Verdutzt schaut Jolida ihn an. Lameth deutete ihr an ihm zu folgen und so gingen sie die Treppe hinab in die Wohnebene.

„Die Magie aller Dinge im Umkreis des Labors würden die Verzauberung stören, ich…“, er stockte, „…wir würden nie die Perfektion erhalten die wir anstreben, wenn diese Sachen hier blieben.“

„Verstehe“, antwortete sie nur und nickte dabei.

Er gab ihr einen Sack und zusammen sammelten sie alles ein, was auch nur im Entferntesten Magie besaß, selbst die Lichtsteine, nahmen sie mit. Bei vielen Sachen achtete Lameth darauf, dass Jolida sie nicht berührte. Er sagte ihr, dass auf diese Dinge mächtige Schutzzauber liegen würden, welche sie auf der Stelle töten würden.

Als sie alles eingesammelt hatten, verließen sie den Turm durch die Haupttür. Die Orks am Lagerfeuer schauten nur kurz auf und kochten dann weiter ihren Eintopf. Der Greif war nicht zu sehen, wahrscheinlich war er mal wieder auf Beutefang.

 

 

7. Kapitel

Die Karawane

Lameth war mal wieder unterwegs auf Faerun, dieser anderen Welt im Multiversum, die von noch mehr magischen Energien durchzogen wird als Weohna.
Lameth besuchte den Fremlin Baron Finjamana der Drachentiefe und musste gleich bei seiner Ankunft feststellen, dass sich seit seinem damaligen Besuch etwas verändert hatte in der kleinen Ansiedlung, denn diese lag völlig in Trümmern. Selbst Finjamanas Turm war bis zur Hälfte zerstört und ein gewaltiges Loch prangert in der Seite.

Während  einer Nacht voller Diskussionen mit Finjamana erfuhr Lameth von den Angriffen auf Karawanen der Umgebung. Finjamana hatte vor einiger Zeit auf einem Inselreich einen Leichnam verärgert und genau dieser übte jetzt so an ihm Rache, indem er alle Karawanen attackierte die die Drachentiefe ansteuerten.
Lameth willigte ein dem Baron zu helfen und wurde am nächsten Tag einigen Freunden von Finjamana vorgestellt mit denen er auch das Inselabenteuer bestanden hatte. Die verschiedenen Personen stellten sich vor und Lameth merkte schon selber, dass er hier nicht unter Anfängern weilte.

Dort saß auf einem Stuhl der Paladin Sir Geffen, der aus einem weit entfernten Waldkönigreich mit Hilfe von Magie herbeigeholt wurde. Schon beim ersten Anblick Sir Geffens spürt man die Präsenz seiner Gottheit in ihm, so eine ausstrahlende Persönlichkeit war Lameth bisher noch nicht begegnet.
Neben Sir Geffen und zerbrechlich anzusehen neben der massigen Gestalt des Paladins saß Raziel, eine schlanke, schöne und groß gewachsene Elfe.
Im Kontrast zu Sir Geffen war Nemesis, eine Halbtote Magierin die auch priesterliche Magie anwendet und sich der Feuergottheit Kossuth verschrieben hat. Nemesis war Lameth schon zuvor ein Begriff, weil Finjamana vor seinem Aufbruch in ein Tomb des Horrors wie er es nannte, die beiden vorgestellt hatte.

Der letzte in der Runde neben Finjamana und Lameth war Rin Tschau. Rin Tschau trägt jederzeit nur eine schlichte Robe und hat seit neuester Zeit einen Wanderstecken dabei der sehr starke Magie ausstrahlt.
Alle diese Personen, außer Sir Geffen, sind in der Lage mächtige Magie zu wirken. Und so wurden nach den ersten Tagen der Planung, wie man dem Leichnam den begegnen sollte, Zauberformeln und diverse andere Dinge getauscht.
Die Überwachung wurde durch Kristallkugeln und Ausspähungszauber durchgeführt, wobei man immer eine Karawane beobachtete, die gerade in der Nähe der Drachentiefe vorbeireiste.

Nach einigen Tagen schlug der Leichnam auch wieder zu. Die Gruppe machte sich bereit teleportiert zu werden und jeder webte noch einen Zauber um sich selbst, dann stand die Gruppe auch schon mitten im Kampfgeschehen. Untote Skelettkrieger waren im Nahkampf mit den Wachen der Karawane, Sir Geffen und Raziel stürzten sich sofort mit ins Getümmel. Lameth flog durch seinen Flugzauber nach oben und wirkte Unsichtbares entdecken. Im Norden sah er den Leichnam und im Süden den Lehrling des Leichnams, von dem ihm die Gruppe berichtet hatte. Der Lehrling webte zu Lameth` erstaunen Force Missiles und diese streckten Rin Tschau sofort nieder, regungslos blieb er im Dreck liegen. Lameth war etwas verunsichert, dass dieser Lehrling so mächtig war hatte im keiner bei der Besprechung gesagt.
Lameth wendete sich erst einmal dem Leichnam zu und setzte eine Nebelwolke, diese zwang den Leichnam nach vorne zu gehen und dem Nahkampf etwas dichter zu kommen. Dann bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie etwas kleines rotes auf ihn zuflog. Kurz bevor der Feuerball ihn traf, sah Lameth den Skeletthauptmann grinsen und die schiefen Zähne zeigen. Die Feuerbrunst versenkte Lameth jedes Haar und völlig geschockt nahm er erst einmal unter einem der Planwagen Deckung. Während er sich heilte tobte der Kampf weiter, immer darauf achtend, dass ihn keiner der Skelettkrieger verfolgte hielt Lameth Uniflex in seiner linken Hand. Ein Dolch der aus dem Horn eines Einhorns gefertigt wurde und dem Träger die Macht der Teleportation verlieh. Lameth schlich sie jetzt in südlicher Richtung raus und kümmerte sich um den Lehrling, der sich stark zu behaupten schien gegen Finjamana und anscheinend die Oberhand innehatte. Während dieser Auseinandersetzung bemerkte Lameth aber, dass der Leichnam auf der nördlichen Seite des Kampfes zu viel Freiraum hatte. Schnell war ein Plan gefasst und Lameth flog direkt auf den Leichnam zu, dabei rief er aus voller Brust, dass sich Sir Geffen, der immer noch im Tumult fest hing, nicht gegen den nächsten Zauber wehren sollte. Der Wind peitschte Lameth ins Gesicht und er musste sich völlig auf den Zauber konzentrieren, wenn jetzt was falsch lief würde der Leichnam ihn zerquetschen. Direkt neben dem Leichnam vollendete Lameth seinen Wechselspielzauber und tauschte in einem Augenblick den Ort mit Sir Geffen. Die Skelettkrieger schlugen nun zwar auf Lameth ein, aber durch ein schnelles Flugmanöver war er auch schon wieder in der Luft und unerreichbar für das untote Pack.

Sir Geffen bearbeitete nun den Leichnam mit den gewaltigsten Schlägen die ein Paladin austeilen kann, trotzdem war der Leichnam immer noch zu sehr durch Zauber geschützt. Tief Luft holend wusste Lameth was zu tun war und flog wieder direkt zum Leichnam, diesmal aber 10 Meter über diesen und schleuderte eine Donnerlanze auf die Schilde des Untoten. Die Donnerlanze gilt auch als Schildbrecherzauber und erledigte ihr Werk mit einem lauten Knall. Dem Donner folgten aber im gleichen Moment 12 Magische Geschosse die auf Lameth zuschossen, mit einem Schrei des Schmerzes schlugen die leuchtenden Kugeln in seinen Körper ein und er durch die Wucht wurde er weiter nach oben geschleudert.
Sich von diesem Schock erholend sah er kurze Zeit später Sir Geffen vollständig durch die restlichen Schutzzauber durchbrechen und den Leichnam niederstrecken.
Zur gleichen Zeit ertönte von Süden her der Ruf, dass der Lehrling auch gefallen sei.
Damit war es aber noch nicht vorbei, denn Lameth spürte den Versuch eines fremden Geistes, in seinen zu gelangen. Er wehrte den geistigen Schlag ab und warnte die Gruppe vor den Angriffen der Untoten, gemeinsam machte man sich nun schnell auf die Suche nach den magischen Gefäßen der beiden Untoten Magier und fand diese auch. Nachdem Finjamana und Lameth weitere Angriffe auf ihren Geist abgewehrt hatten, zertrümmerte Sir Geffen mit seinem heiligen Schwert die Edelsteine. Es war geschafft, die Bedrohung war vorüber.
Rin Tschau war leider nicht mehr zu helfen; später wirkte Nemesis eine Wiedergeburt auf ihn und er erschien tatsächlich wieder bei uns…..in der Gestalt eines hässlichen Orks.

 

8. Kapitel

Die Bloodstonemine

  Die Bedrohung durch den Leichnam war vorüber und die Aufbauarbeiten in der Drachentiefe begannen. Zur gleichen Zeit wurden noch einige Zauber getauscht und man lernte sich besser kennen. Rin Tschau musste sich erst einmal an seine neue klobige Orkgestalt gewöhnen, immer wenn Lameth ihn sieht schweift er kurz in Erinnerung ab. Damals im Tanar`ri Krieg auf Weohna hatte der Biß eines Molydeus ihn für knapp 2 Jahre in einen Manen verwandelt. Zu Anfang musste sich Lameth auch an den neuen kleineren Körper gewöhnen, aber wenn man Zeit hat, schafft man alles. Der Fluch war nun seit geraumer Zeit schon von ihm genommen und hatte ihn einiges gekostet.
Eines abends erschien Nemesis in der Drachentiefe und teilte uns mit, dass ein weit entfernter Ort Hilfe benötigen würde. Nemesis hatte dort schon mal vor Jahren ein Abenteuer bestanden und wollte den Leuten jetzt auch helfen. Als alle von einer Edelsteinmine erfuhren, die sich in der Nähe von Bloodstone befinden sollte, willigten alle ein mitzukommen.
Mit Hilfe Mystras göttlicher Kraft war man auch schon am nächsten Tag in Bloodstone. Der Ort hatte einige Holzgebäude und in der Umgebung wurde Ackerbau betrieben. Über die Ebene konnte man in der Ferne Gebirge und Wälder erkennen, die Luft war recht erfrischend und kühl. Nemesis wurde auf unserem Weg zum Baron von Bloodstone von vielen Bewohnern als Mächtige angesprochen und die Leute strahlten richtig, als sie Nemesis erkannten.
Der Baron lebte im einzigen Steingebäude des Ortes und empfing uns sofort. Die Gruppe stellte sich vor und er kam sofort zur Sache. Tanar`ri aus der Bloodstonemine unterdrückten sein Volk, an jeweils bestimmten Tagen würden sie mit Duergern in den Ort kommen und Einwohner mitnehmen, die dann wohl als Sklaven für sie arbeiten sollten. Beim nächsten erscheinen wollen sie Jungfrauen mitnehmen und er bat uns dies zu verhindern. Der Großteil der Gruppe war mit einem Versprechen von einer Belohnung zufrieden. Finjamana und Lameth handelten aber noch ein Stück Land in der näheren Umgebung heraus, freudig nahmen auch die beiden die Aufgabe an.
Die Gruppe schaute sich erst einmal in Bloodstone um, dabei viel Lameth der große Anteil an ca. 10jährigen auf. Damals mussten mehr Bewohner gefallen sein, als Nemesis ihnen erzählt hatte. Die Einwohnerzahl wurde also langsam wieder ausgeglichen, ja, wenn da nicht die Tanar´ri wären die nun aufgetaucht waren.
Schnell schmiedete die Gruppe einen Plan. Man postierte sich um den Marktplatz und bezog Stellung.
Finjamana stellte sich auf einem östlichen Dach hinter einen Schornstein.
Raziel nahm nordöstlich an einer Hausecke Aufstellung. Sir Geffen, Rin Tschau und Nemesis versteckten sich in der großen Scheune, wobei Nemesis später einige Zauber auf den Paladin legen würde.
Lameth bezog direkt auf der Spitzdachscheune Aufstellung und verhüllte sich durch die Schatten und einer erweiterten Unsichtbarkeit, als die Tanar`ri erschienen.

Ein magisches Tor entstand direkt nördlichen auf dem Marktplatz und an die 20 Duerger und eine handvoll Glabrezu betraten die Stadt. Als der Tor sich wieder schloß trat der Baron auf die Tanar`ri zu, er sollte etwas Zeit schinden, damit sich die Gruppe mit Zaubern vorbereiten konnte. Die Feinde warteten und da stürmte Sir Geffen auch schon aus der Scheune und wollte die Glabrezu niedermetzeln, aber plötzlich materialisierten sich direkt vor ihm drei Vrocks und hakten auf ihn ein. Der Kampf entbrannte, die Gruppe schleuderte aus allen Stellungen Zauber auf die Feinde. Lameth wechselte nach jeder sichtbaren Zauberauswirkung seinen Standort auf dem Dach. Finjamana senkte durch seine Zauber die Magieresistenzen des Glabrezu der immer am westlichsten stand. Lameth setze immer sofort nach und jagte einen Kampfzauber nach dem anderen in den Tanar`ri.
Raziel wurde von Duergern umringt, konnte sich aber hervorragend verteidigen.
Nemesis und Rin Tschau griffen natürlich auch in den Kampf mit ein und schon nach kurzer Zeit war der feindliche Trupp vernichtet.
Nun musste ein Gegenangriff gestartet werden, der Feind wusste nun durch einen geflohenen Glabrezu von der Gruppe.
Die Gruppe machte sich am nächsten Tag auf in die Minen. Nemesis war damals auch schon mal dort gewesen und erzählte einiges über Schächte und Golems die dort vernichtet wurden.
Die Duerger hatten den Hauptstollen mit einem riesigen Metalltor versperrt, es war kein Griff zu sehen. Lameth konzentrierte sich kurz auf die Tür und sprach ein mystisches Wort, quietschend öffnete sich das Tor und die Gruppe betrat die finstere Mine.

Lameth nutzte den Zauber Ultrasicht, um überhaupt irgendwas sehen zu können. So leise wie es ging mit einem Paladin in Vollrüstung an der Seite, durchschritt die Gruppe die Gänge. Nemesis legte dann auf einen Stein einen Stillezauber und so konnte man lautlos weitergehen. Nemesis hatte einen Fallensucherzauber gewirkt und entdeckte 2 getarnte Fallgruben, die Lameth gekonnt mit Keilen ausschaltete, so das die Gruppe weitergehen konnte.
Man stieß auf einige Truppen von Duergern die in ihren Aufenthaltsräumen schliefen. Man überraschte sie mit Feuerbällen und den Rest hielten Sir Geffen und Raziel in schach. Dabei nutzte Lameth die Gelegenheit seinen neuen Zauber Release Weapon auszuprobieren. Er stellte sich in den Stillebereich und deutete auf zwei Duerger, die sofort daraufhin ihre Äxte fallen ließen. Zwei Schwertschläge später lagen sie vor Sir Geffens Füßen.
Durch den Rauch der brennenden Toten entstand zunehmend Atemnot und Lameth wirkte ein Luftloch durch das der Rauch abzog und Frischluft zugefügt wurde.
Durch den Stillestein erhoffte man sich, das Verstärkung ausbleiben würde, aber das Aufflammen der Feuerbälle war wohl doch etwas zu hell gewesen und somit stürmten die ersten Verstärkungen der Duerger auf die Gruppe zu. Nemesis setze eine Klingenbarriere und so wirklich war diese Verstärkung kein großes Hindernis für die Gruppe.
Nachdem alle Duerger getötet waren, ging man weiter und Lameth hervorragendes Gehör nahm die entfernten Geräusche eines Gesprächs war. Nemesis kundschaftete aus und der weitere Gang führt in eine große Höhle mit einem Schacht in der Mitte, der nach unten führte.
In diesem Raum befanden sich Glabrezu, Cambione, Babaue und einer der mächtigsten Tanar`ri – ein Balor.
Die Gruppe zog sich etwas zurück und man schmiedete einen grandiosen Angriffsplan, bei dem sich Lameth etwas überreden ließ in der Vorhut die Höhle zu betreten.
Lameth legte mehrere Schutzzauber auf sich, wirkte Tentakel, Erweiterte Unsichtbarkeit und verkleinerte sich auf 30cm. Er zog sich seinen Ring der Handlungsfreiheit von dem rechten Ringfinger und steckte Nemesis` Teleportationsring auf. Danach stellte er sich zwischen Nemesis Beine und unter ihre Robe. Lameth aktivierte den Teleportationszauber und versetzte sich und Nemesis mitten zwischen die Tanar`ri. Anscheinend hatten die Feinde den Angriff aber schon erwartet, sehr überrascht waren die Glabrezu nicht und sie zauberten direkt Magie bannen und anderes auf Nemesis. Dabei aktivierte sich Nemesis` Notfall und sie blinkte einige Meter nach links weg. Lameth guckte nur dumm, als er plötzlich auch für die Glabrezu, die zu jeder Zeit den Wahren Blick benutzen, sichtbar war. Einer belegte ihn mit Magie bannen und vernichtete dadurch Lameth Zauber, Look through other eyes. Durch den Raub dieses Zaubers, konnte Lameth seinen ursprünglichen Plan nicht mehr durchführen und teleportierte sich durch Uniflex wieder zur Gruppe. Als er neben seinen Gefährten erschien, sprach Nemesis auch schon in der Höhle das Heilige Wort aus und die Hälfte der Tanar`ri wurden zurück auf ihre Ebene gebannt.
Das Heilige Wort war der Auslöser zum Angriff. Sir Geffen, Raziel und Elementare von Nemesis stürmten die Höhle. Finjamana senkte wieder die Magieresitenzen der Glabrezu, während Rin Tschau und Lameth sich einen Glabrezu nach dem anderen vornahmen. Einige Cambione versuchten die Gruppennahkämpfer aufzuhalten, aber sie hatten keine Chance. Nach und nach vielen die Tanar`ri, bis zum Ende hin nur noch der Balor umgeben von an die 10 Feinde stand. Den Schlägen Sir Geffens und Raziels konnte er nichts entgegensetzen, es blieb ihm nichteinmahl Zeit sich wegzuteleportieren.
Die Gruppe hatte einen weiteren Trupp der Tanar`ri besiegt. Und als Nemesis den Schacht hinunterblickte erinnerte sie sich auch wieder an den weiteren Verlauf der Gänge, aber dort würde sich die Gruppe erst nach einer weiteren Rast hin begeben.
Man suchte die Abbaugebiete der Bloodstones auf und überlegte sich den Abtransport der Steine. Finjamana beschwor einen seiner Bollerwagen und andere der Gruppe stopften sich in ihre magischen Taschen so viele Steine wie nur möglich, während Lameth da stand und überlegte. Um möglichst viele der Edelsteine mitzunehmen, beschwor er mit seinen von Mystra gegebenen Kräften einen Erdelementar der dann direkt aus Bloodstones bestand. Stampfend und polternd verließ die Gruppe die Bloodstonemine und wanderte zurück in Richtung Dorf. Lameth schwebte auch schon ein Name für die Gruppe im Kopf herum – der Blutsteinbund.

 

9. Kapitel

Die Höhlen von Bloodstone

Der Blutsteinbund beratschlagte das weitere Vorgehen für die tieferen Gänge hinter der Bloodstonemine. Die Gruppe würde erst einmal getarnt auskundschaften, was dort zu erwarten war. Danach konnte man dann hoffentlich bald ein Ende der Duerger und Tanar`ri herbeiführen.
So machten sie sich auf und erkundschafteten unsichtbar und mit Stillezaubern getarnt die große Höhle hinter der Edelsteinmine. Die Höhle war gewaltig und es dauerte seine Zeit alles zu erforschen, man durfte auch auf keinen Fall gesehen werden.
Die Höhle war in mehrere Viertel aufgeteilt. Es gab Pilzfarmen, Baracken der Duerger, Ausbildungsplätze für Manen, einen Fluß der mitten durch die Höhle floß  und einen Tempel der einer dunklen Gottheit geweiht war. An einigen Stellen war die Höhle durch leuchtende Moose und dergleichen erhellt, damit die menschlichen Sklaven etwas sehen konnten. Die Eingänge wurden alle durch Barrikaden geschützt und eine nicht geringe Zahl an Duergern und Tanar`ri hielt die Augen nach Feinden offen. An der Höhlendecke schwebten Chasmen und beobachteten alles mit Argusaugen.
Der Tempel wurde genauer untersucht und man fand heraus, dass die göttliche Macht jeden am Betreten hinderte, der sich Zugang verschaffen wollte. Ein großes Doppelportal war der Eingang und er wurde von Glabrezu und einem Molydeus bewacht. Lameth kannte die Macht der Molydeuse recht gut, vor Jahren wurde er von dem Schlangenkopf, der sich neben einem Wolfkopf auf den Schultern befand, gebissen und das Gift des Ungeheuers hatte ihn eine lange Zeit in die Gestalt eines Manen gebannt. Lameth machte sich sofort einen geistigen Vermerk sich auf jeden Fall gegen das Gift zu schützen, sollte es zum Kampf kommen.
Zu einem späterem Zeitpunkt kehrte der Blutsteinbund zurück in die Höhle und man teilte sich auf, um die östlichen Gänge zu untersuchen. Dabei nahmen Raziel und Lameth die südlichen Gänge und der Rest der Gruppe die nördlichen.

Raziel und Lameth entdeckten ein altes Schlachtfeld mit unzähligen Knochenresten von Zwergen und anderen Kreaturen, sie kümmerten sich nicht weiter darum und stießen tiefer in die dunklen Gänge vor. Sie entdeckten einen Steinaltar an dessen Seiten immer wieder ein Wort zu lesen war, Terrax. Auf dem Altar lag ein handgroßer Stein, den Lameth durch mystras Kräfte als magisch erkannte. Raziel nahm den Stein und die Hand und sprach das Wort Terrax aus. Sofort und ohne Vorwarnung entstieg direkt vor ihr ein riesiger Erdelementar der dem Höhlengestein und griff sie an. Lameth erkannte sofort, dass der Elementar Raziel nicht wirklich gewachsen war, sie war einfach zu perfekt mit ihren Klingen. Und so viel der Gigant schon nach kurzer Zeit. Die beiden beschlossen den Stein mitzunehmen, wer wußte schon wofür er vielleicht mal gut sein würde.
Einige verwirrende Gänge später stießen sie auf 5 Felsengräber in einer kleineren Höhle. Mißtrauisch blickte Lameth sich um, konnte aber nichts entdecken. Nach kurzer Beratschlagung mit Raziel waren sich beide einige die Gräber zu öffnen. Lameth hielt sich dabei zurück und beobachtete fliegend aus einem Versteck. Raziel entfernte die ersten Steine, als es auch schon geschah, 5 körperlose Untote entstiegen ihrer Ruhestätte und stürzten sich heulend auf die schöne Elfe. Lameth musste ihr unbedingt helfen, aber auch darauf achten sein Versteck nicht zu verraten und so beschwor er einige Kobolde die in den Kampf eingriffen. Raziel hatte aber mal wieder die Kontrolle über den Kampf. Ein Schreckgespenst nach dem anderen viel und nach Lameth` Flammenpfeil war auch dieser Kampf schon frühzeitig beendet.
Lameth befahl den Kobolden die Gräber ganz zu öffnen und man entdeckte 6 große Edelsteine, einen Ring aus Glas, ein gut erhaltenes Buch und eine Rute. Die beiden steckten die Sachen ein und die Kobolde verschlossen die Gräber wieder, dann entließ Lameth die kleinen gehörnten drachenartigen Wesen und sie verschwanden in einem Dunstschleier.
Kurze Zeit später waren sich Raziel und Lameth sicher alle südlichen Gänge durchforscht zu haben und begaben sich nach Norden, wo sie nach kurzer Zeit auch schon auf den Rest des Blutsteinbundes stießen. Diese hatten in einer Lavahöhle gegen 2 Gehirne gekämpft, die sich auf 4 Beinen fortbewegten. Laut den Erzählungen ihrer Kameraden ein nicht zu unterschätzender Gegner.

Zusammen ging es in Richtung Osten weiter, wo sie auf einen Trupp Tiefengnome stießen. Nach dem ersten Gespräch wurde die Gruppe ins Lager der Gnome geführt und dem König vorgestellt.
Der Svirfneblikönig Rugedo erzählte ihnen die Geschichte seines Volkes. Vor etlichen Jahren stieß man wohl in einem der Abbaustollen auf etwas ungewöhnliches und in einer einzigen Nacht überfielen Duerger und Tanar`ri die Heimat der Gnome und töteten tausende. Diese alte Heimat ist die große Höhle im Westen, in der jetzt die Duerger leben und Erzabbau etc. betreiben. Durch eine Verhandlungsrunde, die durch den Blutsteinbund ins Leben gerufen wurde, konnte ein Pakt geschlossen werden. Man einigte sich auf einen Angriffsplan an einem bestimmten Tag nach den Vorbereitungen.
Die Oberflächenbewohner würden den westlichen Eingang der Höhle von den Minen aus attackieren, dann sollte sofort der Angriff der Tiefengnome von Osten her erfolgen. Man war sich zuversichtlich die Duerger zu besiegen.